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Der Artikel im „Stern“:
Ja, es ist so. Zweifelsfrei.
Ich kann dazu nur sagen: Frauen, bleibt wie ihr seid und verbiegt euch nicht.
Mich macht das Thema, wenn ich wie hier drauf gestoßen werde, rasend. Heute dauert dieses rasend-sein nicht lange an. Früher hat mich das Thema oft verzweifeln lassen. Bis etwa Ende 30.
Was hab ich mich bis dahin verbogen, verstellt, geschauspielert, bis ich merkte:
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Es sind nicht die Frauen, die über ein gerüttelt Maß an Verstand verfügen (und diesen auch einzusetzen wissen) und dadurch attraktiv für das andere Geschlecht sind.
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Es sind nicht die Frauen, die zupacken können, die ihre Ziele verfolgen, klare Werte und Meinungen haben und diese auch zu vertreten wissen.
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Es sind nicht die Frauen, die diskutieren können.
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Es sind nicht die Frauen, die fragen um zu lernen.
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Es sind die Frauen, die des männlichen mehr oder minder vorhandenen Genius’ bedürfen, um in freier Wildbahn überleben zu können.
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Es sind die Frauen, die der Hilfe und Anleitung des männlichen Geschlechts bedürfen.
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Es sind die Frauen, die des männlichen Schutzes bedürfen.
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Es sind die Frauen, die bitte möglichst nicht widersprechen, schon gar nicht mit bedenkenswerten Argumenten.
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Es sind die Frauen, denen erklärt werden darf, wie die Welt sich dreht.
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Es sind die Frauen, die man mit der Information, dass die Erde keine Scheibe ist, in Begeisterungsstürme versetzen kann.
Beide Aufzählungen können endlos fortgesetzt werden und: Ja, ich hab bewusst überzogen.
Für die ersten paar Dates ist Intelligenz noch akzeptabel. Paart sich diese Intelligenz dann noch mit einem einigermaßen ansprechenden Äußeren, ist alles fein. Man erweist sich als vorzeigbare Beute, als öffentlichkeitstauglich und er kann im Bekanntenkreis mit der neuen Errungenschaft beeindrucken.
Dann, beim genaueren Betrachten und nach den ersten Eskapaden auf der Matratze, erweist sich die intelligenzbelastete Perle als anstrengend, gar fordernd gegenüber den eigenen grauen Zellen und allzuviel erklären kann man ihr nicht. Fragen, die sie stellt, Diskussionen, die sie anzuzetteln wagt, Wünsche und Träume, die sie hat, machen deutlich, wo die Grenzen des Manns liegen. Sie braucht nicht mal Hilfe bei der Erledigung eines Behördengangs. Sogar einen Autokauf kriegt sie unfallfrei und reich beschenkt mit Rabatten hin. Fürchterlich. Schlicht: Man kann ihr nichts beibringen, sie nicht formen, sie saugt seinen Verstand aus wie einen Schwamm und wenn sie dann auch noch im Bett mehr tut, als sich bedienen zu lassen: Weiche, Satan, weiche!
Okeeee, verstanden. Nach dem Kennenlernen und bei vorhandenem beidseitigen Interesse an einem Mehr, startete ich den Versuch, äh … die Taktik … mich hilflos in manchen Dingen zu geben. Ratlos bei auftauchenden Problemen, nicht wissend wo ich mich hinwenden muss, guckte fragend in die Gegend, senkte den Kopf wenn ich angesprochen wurde und fand beinahe ausnahmslos alle Vorschläge toll, plapperte bedeutungsarm über Dies und Jenes, über oberflächliche Zeugs, machte alles mit, worum ich gebeten wurde und betete ihn offen und reichlich an. Erwartungsgemäß in der Öffentlichkeit selbstredend.
Toll. Funktionierte. Aber: DAS WAR NICHT ICH! Ich konnte nicht so sein wie das Gros meiner Geschlechtsgenossinnen. Wirklich nicht. Nach ein paar Versuchen gab ich auf, lernte Selbstbewusstsein und lernte, dieses Selbstbewusstsein offen zu zeigen, mein Anderssein nicht mehr zu verstecken und zu schätzen sowie den Satz „Dann hast Du mich eben nicht verdient“.
Es geht mir heute verdammt gut damit.
Auch wenn es nur wenige dauerhafte, geistig nahrhafte, glückliche Beziehungen zwischen intelligenten, starken Frauen und Männern gibt: Keine Frau muss ihr hinterherlaufen, keine Frau muss sich verbiegen. Jeder Mensch hat das Recht, so zu sein, wie er ist und findet er keinen Deckel auf seinen Topf: Auch ein Topf ohne Deckel ist schön, kann Nahrung liefern und macht sich wunderbar zwischen all den anderen Töpfen. Und wenn irgendwo mal ein Deckel auftaucht, der zu passen scheint: Findet er den Weg nicht, dann ist es eben so und es ist das Schicksal des Deckels, nicht das des Topfes.
