Leben und Lieben

Wenn Menschen älter werden, verändern sie sich körperlich. Zwangsläufig. Unausweichlich.

Angesammelte Kilos wird man so leicht nicht mehr los und sehr alte Menschen werden sehr dünn.

Es beginnt sich schleichend das mit der Erdanziehungskraft anzufreunden, was einst prall, straff und unverrückbar schien.

Die Haut wird nach und nach buchstäblich dünner, die Hautfarbe bleicher und Falten schleichen sich nicht nur in Gesichtszüge.

Mit 20, 25, 30 hattest du einen anderen Blick auf die Menschen, die dich umgeben. Man beurteilte sie zunächst nach Äußerlichkeiten. Gefiel einem der Mensch, mit dem man zu tun hatte, „schaute“ man sich Weiterlesen

Speichern und Vergessen

Open file

Was hab ich es schon verflucht – mein Gedächnis.

Mein Gedächnis ist wie eine ununterbrochen speichernde interne Festplatte. Bisher mit unbegrenzter Kapazität und mit nur winzigen, verschmerzbaren Datenverlusten.

Zahlen konnte ich mir schon immer gut merken – noch heute weiß ich Telefonnummern, die ich schon Jahrzehnte nicht mehr benutzt habe.

Gesichter – habe ich jemanden sehr lange nicht gesehen, dann weiß ich zwar ab und an mal nicht mehr den Namen dazu, kann die Person aber immer richtig zuordnen – privat, Beruf, wann, wie, warum und wo getroffen.

Erlebnisse – auch wenn sie schon sehr, sehr lange zurückliegen -, an sie kann ich mich auch Weiterlesen

Der Adventskalender

Es war einmal … Vor vielen Jahren … Vor sehr vielen Jahren …

Ich bin einfach so: Ich mache gern anderen Menschen eine Freude. Menschen, die irgendwie in meiner Nähe sind, die ich irgendwie in meiner Nähe fühle. Ob der Empfänger mir nah sein will oder nicht, ist mir dabei völlig egal. Ich will Freude schenken.

„Irgendwie“ schreib ich hier ganz bewusst.

Wenn ich fühle, dass diese geschenkte Freude willkommen ist, dann mach ich einfach.

Damals – in jenem Jahr – machte ich.
Ich machte einen Adventskalender.
Man kann nie zu alt sein für einen Adventskalender.

24 Streichholzschachteln. Rot und grün angemalt. Jedes einzelne Schächtelchen. Mit goldener Farbe die Zahl draufgepinselt. In den 24 Schachteln befanden sich lauter Kleinigkeiten. Ein schönes Bild, das ich irgendwann geknipst hatte, ganz klein zusammengefaltet, eine kleine Zeichnung, ein Gedicht, ein paar Zeilen, winzig klein auf einem zusammengefalteten Zettel, ein Glückspfennig, und so weiter. Was in der 24 drin war, weiß ich heute nicht mehr. Die Bastelei, die Fummelei, dauerte Weiterlesen

Feine Antennen

Manchmal sind sie eine Belastung, meine feinen Antennen für Stimmungen und der Blick für menschliche Veränderungen.

Versammlung.

Eine Gruppe von ehemaligen und aktiven Mitarbeitern einer Firma. Pensionäre und aktive Mitarbeiter unterschiedlichen Alters.

Die Pensionäre: Meist bekannte Gesichter. Der eine früher mal ein Jäger – ein (selbsternannter) Frauenheld. Nahezu alles Weibliche, das bei Drei nicht auf dem Baum war, war Beute. Sein selbstsicherer, oft arroganter Blick damals entsprach damals diesem Verhalten voll und ganz.

Dann sieht man eben jenen Jäger von damals nach vielen Jahren bei diesem Treffen wieder. Er streift vor Beginn umher, sucht Kontakt zu Menschen, stellt sich zu kleinen Grüppchen dazu, möchte Teil des Geplänkels sein. Dann einen Platz suchend. Ganz Weiterlesen

Leichtsinn, Sorglosigkeit, Arroganz?

Ich hab über 20 Jahre einen Nebenjob neben meinem 9to5-Job gehabt. An ein, zwei Abenden der Woche – in den ersten Jahren durchaus auch mal öfter – in einem Telefondienst. Dort saß ich mit zwei Kollegen und wenn es ruhig – nichts los – war, ergaben sich oft gute Gespräche, vor allem mit erheblich älteren Kollegen, von denen ich viel profitierte.

An eins der Gespräche – gut zehn, fünfzehn Jahre her – kann ich mich noch sehr gut erinnern. Zwei jüngere Kollegen haten an dem Abend mit mir Dienst, beide frisch von der Uni. Nach der „heute“ ergab sich ein Gespräch über unsere Rente und wie wir uns unser Leben vorstellen, wenn wir mal aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Eine der jüngeren Kolleginnen sagte, während sie in einer aktuellen Ausgabe der „Elle“ blätterte: „Ist mir völlig egal was mal ist, wenn ich in Rente gehe. Ist mir schnuppe, wie hoch meine Rente sein wird. Ich lebe heute und will nicht sparen für eine unsichere Zukunft. Ich will meine Kohle heute ausgeben. Ich bin jung und hab jetzt Spaß und den lass ich mir jetzt was kosten. Wer weiß, ob ich überhaupt das Rentenalter erlebe“. Diese Ansicht vertrat sie Weiterlesen

Nachtgedanken

Zwei Uhr in der Nacht. Wach geworden.

Mit zwei Telefonen im Bett.

Wünscht man sich anders – es gibt bessere Bettgenossen.

Jetzt, genau jetzt, wünscht man sich einen von der Sorte Bettgenossen herbei, der diese Telefone – und das bitte ein bisschen plötzlich – ersetzen möge und einem die Angst abnimmt, die mit ihnen in diesem Moment verbunden ist.

Nichts kann dir diese Angst abnehmen. Nichts und niemand.

Aufgestanden. Kakao gekocht. Kakao hilft. Schon in Kindertagen. Immer. Meistens.

Was soll dieser Seelenstriptease – hier in aller Öffentlichkeit? Es gab für mich immer Grenzen dessen, was ich von mir und über mich preis gebe. Ängste und Sorgen gehören dazu. Wenn dich aber eine dieser bisher Weiterlesen

Faszinierende Menschen …

Faszinierende Menschen.
In meinem Leben.
Menschen, die mich weiter gebracht haben, die wirklich wertvoll für das Innen, nicht das Außen waren oder sind. Der Gedanke beschäftigt mich seit gestern. Es gibt nicht viele.

Mir fällt dazu ein Text ein, den ich vor ein paar Jahren mal geschrieben habe:

Neulich fiel mir beim Putzen aus meinem Bücherregal ein Buch entgegen. Es stand nicht wie die anderen in Reih und Glied – es lag quer. Irgendwie wie gerade gelesen und doch hatte ich es bestimmt gefühlte 20 Jahre nicht mehr in den Fingern:

Mascha Jirsa – „Das Glück“.

Mascha….. Ich hab sie so viele Jahre nicht mehr gesehen und doch denke ich immer wieder an diese beeindruckende Autorin und (Dokumentar)Filmemacherin. Wir lernten uns beruflich bedingt vor etwa 20 Jahren (mittlerweile sind es fast 30 Jahre) kennen, freundeten uns an, besuchten einander – sie wohnte Weiterlesen

Papa meets iPad

Fünf Beiträge, die ich innerhalb von zwei Jahren auf Facebook geschrieben habe:

Papa meets iPad Teil 1

Vor ein paar Wochen: Tschüss, geliebtes iPad Papa – 88 Jahre – hatte es vor ein paar Wochen getestet … „Och, lass mich mal paar Tage oder so da reingucken“ und sich ganz gut damit angefreundet. Eines Tages drückt er es mir wieder in die Hand und sachte „Will ich nich mehr, das stiehlt mir zu viel Zeit und die hab ich nicht. Zu viel zu tun“. Nunjaaaa – in den letzten Tagen dann immer mal wieder „ach, das könnte man ja auch in Wikipedia nachlesen, gell“ oder „Also, ich frag nur so: Sag mal, gibts den Cicero eigentlich auch als App? Ich frag echt nur so mal!“ Mhm … Is kla.
Muttern dann konspirativ am Fon „Sag mal, wie kommt man eigentlich an ein iPad, was braucht man da so, hmmm?“ Erklärt, dann kurz überlegt und Weiterlesen

Irgendwie fühl ich mich wohler so …

Facebook trau ich einfach nicht

Und den meisten seiner Nutzer auch nicht.

Ständig hatte ich das Gefühl, auf meinen Account und auf meine privaten Inhalte aufpassen zu müssen, ständig danach schauen zu müssen, was wo passiert. „Nichts Privates mehr“ schwor ich mir zwischendrin, aber – ihr wisst es ja – das Schreiben macht mir Spaß und auch zu erzählen, was mich beschäftigt. Irgendwie fühlte ich mich damit in Facebook nicht mehr wohl. Und ich fühlte mich vor allem nicht mehr mit bestimmten Themen dort wohl. Ich kann das gar nicht mal rational begründen. Alles ein Bauchgefühl.

Ich poste dort nur noch Sachthemen und schau mich auf den Seiten um, auf denen ich meine Informationen hole.

Hier kann ich in aller Gemütsruhe Beiträge planen, tagelang an ihnen schreiben, wenn ich will und sie veröffentlichen, wann ich will. Auf Facebook geht das nur auf Umwegen – über Hootsuite z.B. – wenig komfortabel, wie ich finde.

Ich werde nach und nach die schönsten, lustigsten und bedenkenswertesten alten Beiträge von Facebook hierher verschieben und sie chronologisch so einsetzen, wie sie auf Facebook veröffentlicht wurden. Wer mag, kann also auch immer mal durch die Kategorien wandern und nach neuen „alten“ Texten suchen.

Meine persönliche Welt findet jetzt nur noch hier statt.

Mein Haus

Hier – mit eigener Domain – fühlt es sich wie mein Haus an. Doris und ihre Geschichte haben ein Zimmer, das verschlossen ist. Nur sehr wenige Menschen haben einen Schlüssel. Das ist gut und Weiterlesen