Jetzt weiß ich es.
Jetzt kenne ich die Bedeutung, die 2016 für mich hatte. Den Schwerpunkt. Das Besondere.
Mein Jahr der gefundenen Menschen
Fünf besondere Menschen, die ich aus den Augen verloren hatte und die irgendwann – vor mehr oder weniger vielen Jahren – eine Bedeutung in meinem Leben und Spuren darin hinterlassen haben. Tiefe und weniger tiefe.
Drei dieser Menschen haben mich gefunden, zwei andere ich.
Je länger ich auf diesen Funden herumdenke, desto größere Freude empfinde ich darüber und desto mehr wird mir bewusst, wie besonders das eigentlich ist.
Was ist es, das Menschen einander anzieht, obwohl man sich Jahre, Jahrzehnte, aus den Augen verloren hat? Was ist es, das sie einander sich wiederfinden lässt? Warum suchen diese Menschen sich?
Faszinierend.
Es muss eine ganz besondere Chemie sein, die irgendwann einmal zwischen zwei Menschen entsteht. Chemie, Verstehen, ein sich Mögen, das Zeit überdauern und überstehen kann.
Faszinierend.
Vor ein paar Tagen habe ich Jürgen gefunden. Jürgen Gutowski. Vor zwanzig Jahren kennengelernt, ein paar Monate danach das letzte Mal gesprochen.
Ein Meister der Sprache in Bildern – ein begnadeter Fotograf.
Ein Meister des geschliffenen, wohlgesetzten Worts.
Es gibt nur zwei Menschen, die ich bisher kennengelernt habe und mit denen ich mich so austauschen konnte, wie mit ihm. Einer davon ist Jürgen. Beide Menschen gehören zu meinen 2016er (Wieder)Funden. Beides Menschen, die Gedanken Flügel verleihen können. Beide mit großartigem Humor.
Einer, den ich vor 25 Jahren getroffen habe und schmerzhaft loslassen musste und Jürgen, den es ganz einfach zu neuen, spannenden Ufern getragen hat. Heute haben wir ein paar Worte gewechselt und wieder war sofort eine gute Verbindung da.
Ich muss darüber noch weiter nachdenken.
Es erfüllt mich mit ganz großer Freude, dass das Jahr so passiert ist, wie es passiert ist.
Und es hat alles eine Bedeutung.
Alles.
PS: Über den ganz großen Abschied in 2016 hab ich noch kein Wort verloren. Ein Abschied nach neun Jahren. Ein Abschied in zwei Etappen. Etwas dazu zu schreiben – dafür ist es noch nicht soweit und ob ich es je tun werde, das weiß ich nicht.